Wer
braucht Hippotherapie?
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Hippotherapie ist für
Kinder (ab ca. 4 Jahren, abhängig von der
Körpergröße)
und Erwachsene mit
neurolgischen sowie orthopädischen Krankheitsbildern
geeignet.
Indikationen aus der Neurologie:
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ICP
- Infantile Cerebralparese |
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CP - Cerebralparesen |
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SHT - Zustand
n. Schädelhirntrauma |
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Enc. dis. - Encphalitis
disecans/ MS |
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Zentrale Hypertonie |
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Entwicklungsbedingte
Nervenerkrankungen |
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Querschnittsymtomatik |
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Zustand nach
Apoplexie/ Schlaganfall |
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Paraplegie |
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Dysmelie (angeborene
Fehlbildung von Extremitäten) |
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Torticollis spasmodicus
(Schiefhals) |
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Muskeldystrophie
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Ataxie |
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Torsionsdystonie |
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MMC - Spina
Bifida |
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Atetose |
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Rückenmarkserkrankungen
(z.B. spastische Spinalparalyse) |
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MCP - minimale
zerbrale Parese |
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MCD - minimal
zerebrale Dysfunktionen |
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spezielle Syndrome |
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M. Parkinson |
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Muskel - und
Stoffwechselerkrankungen |
Indikationen
aus der Orthopädie:
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Wirbelsäulenprobleme |
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Skoliose |
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Hüftdysplasie |
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Haltungsschwäche |
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Muskuäre
Dysbalance (z.B. Zustand nach Amputation) |
Indikationen aus anderen Fachgebieten:
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Cystische
Fibrose |
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gynäkologische
Probleme (z.B. Beckenbodenschwäche) |
Kontraindikationen
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alle
virulenten Erkrankungen (z.B. MS im Schub) |
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akute Bandscheibenprobleme |
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fixierte Skoliosen |
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schwere Osteoporosen |
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Dekubitus |
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Allergien |
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ventrale Hüftluxationen |
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Schmerzen |
Weiters
gibt es Begleiterkrankungen und Komplikationen,
die zu Kontraindikationen
führen können
und daher beachtet werden müssen:
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Epilepsie
( wenn der Patient medikamentös schwer
eingestellt werden kann) |
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urologische Komplikationen
(Kathederversorgung, Inkontinenz) |
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schwere Vigilanzstörungen |
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unüberwindbare
Angst |
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starke Kontraktionen |
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Dekubitus |
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Alter, Größe,
Gewicht |
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Soziale Überforderung
(Weg, Transportmöglichkeit, Entfernung,
Schulsituation, ...) |
Was
passiert bei der Hippotherapie?
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Die
Therapie wird hauptsächlich in der Gangart Schritt
des Pferdes durchgeführt.
Durch die Vorwärtsbewegung des Therapiepferdes
entsteht eine dreidimensionale Schwingung des Pferderückens
(90-120 Schwingungen/min.)
Diese Schwingungen werden auf das Becken, die Wirbelsäule
und Extremitäten des Patienten übertragen
und dieser muss aktiv darauf reagieren.
Was
kann die Hippotherapie bewirken?
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Besonderes Augenmerk
wird bei der Hippotherapie auf die Stellung des
Beckens gelegt, da von hier aus die Bewegungen
in den Rumpf und die Extremitäten weitergeleitet
werden.
Die großen Gelenke (Schulter und Hüfte)
werden mobilisiert. Dadurch können die Grob-
und Feinmotorik erleichtert werden.
Es kommt zu einer Regulierung des Haltungstonus,
dadurch zu einer positive Beeinflussung der Symmetrie,
der Haltung, der Kopfkontrolle, der Atmung, der
Mundmotorik und der Sprache.
Die Wirbelsäule wird dynamisch stabilisiert.
Gleichgewicht, Koordination und die gesamte Sensorik
werden in der Hippotherapie angesprochen.
Auch Konzentration, Aufmerksamkeit, Kontaktverhalten,
Motivation und das Selbstwertgefühl werden
positiv beeinflusst.
Von
wem darf die Hippotherapie durchgeführt
werden?
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Die
Therapie darf nur von einem/ einer Physiotherapeuten/inn
mit der speziellen Ausbildung zu/zur Hippotherapeuten/in
durch geführt werden.
Auch eine spezielle Ausbildung und Vorbereitung
des Therapiepferdes ist notwendig.
Der/ die Pferdeführer/in spielt ebenso eine
wichtige Rolle bei der Hippotherapie und sollte
entsprechende Qualitäten aufweisen.
Das Pferd spielt
eine zentrale Rolle in der Hippotherapie und
muss daher sorgfälltig ausgewählt und
ausgebildet werden.
Bestimmte Merkmale von Charakter, Temperament,
Typ und Gebäude weisen auf die Eignung eines
Pferdes für die Therapie hin.
Wesentliche Eigenschaften sind: menschenfreundlich,
geduldig, willig, gelehrig, leistungsbereit, zuverlässig,
nicht furchtsam, nicht schreckhaft.
Für die Hippotherapie ist vor allem die Bewegung
des Pferdes ein entscheidendes Auswahlkriterium.
Sehr große Bedeutung hat der raumgreifende
Schritt, da die Therapie hauptsächlich in
dieser Gangart durchgeführt wird.
Hippotherapie bedeutet für das Pferd, konzentriert,
aufmerksam und gehorsam im Schritt zu gehen. Für
das Pferd ist das sehr anstrengend.
Eine artgerechte Offenstallhaltung mit Artgenossen
im Herdenverband und viel Ausgleich zur Therapie
sollten daher selbst verständlich sein.
Denn nur ein psychisch und physisch gesundes Pferd
arbeitet mit Freude mit und wirkt so heilend auf
den Menschen.
„Wie der Mensch
sich körperlich niemals freier, erhabener
begünstigter fühlt als zu Pferde,
wo er, ein verständiger Reiter, die
mächtigen Glieder eines so herrlichen
Tiers, eben als wären es die eigenen,
seinem Willen unterwirft und so über
die Erde hin als höheres Wesen zu
wallen vermag,“ J.W. Goethe |
Wie
komme ich zur Hippotherapie?
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Die Therapie
muss vom Facharzt (Kinderarzt oder Neurologe) verordnet
werden.
Danach können Sie sich mit einem/einer Hippotherapeuten/in
in ihrer Nähe in Verbindung setzten.
Für
OÖ. Ansfelden Erika Gruber 0660/6544460
Die Hippotherapieanlage befindet sich zur Zeit
im Aufbau, Sie können sich aber bereits jetzt
registrieren lassen.
Was
kostet die Hippotherapie?
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Der
Hippotherapietarif von OÖ. beträgt
51,36€.
Liegt eine Notwendigkeitsbescheinigung vom Facharzt
sowie eine amtsärztliche Bewilligung vor,
wird die Hälfte des Tarifs von der Sozialabteilung
des Land OÖ. bis auf einen Selbstbehalt von
10% (entspricht 2,6€) übernommen.
Die andere Hälfte übernimmt ihre Krankenkasse.
Die Hippotherapie umfasst 40 Therapieeinheiten
jährlich pro Patient, die jeweils ca. 30 min.
dauern.
Stand August 2008 |